Lebenshilfe unterm Gründach
Die Rehabilitations Werkstätte (RehaWe) Bamberg, eine Werkstatt der Bamberger-Lebenshilfe-Werkstätten, ermöglicht Menschen mit einer psychischen Erkrankung/Behinderung am Arbeitsleben teilzunehmen. Die Begleitung, Förderung und Betreuung der behinderten Mitarbeiter wird durch qualifiziertes Personal mit einer handwerklichen und/oder pädagogischen Ausbildung sichergestellt. Am Standort in der Gundelsheimer Straße werden nicht nur externe Aufträge ausgeführt. Hier gibt es auch einen Fahrradservice und eine exklusive Schmuckwerkstatt, in der die kreativen Gestalter individuelle Stücke fertigen. Das Konzept der vergangenen Jahre war so erfolgreich, dass die Zahl der Mitarbeiter von 30 auf 90 gestiegen ist und auch die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze stark gewachsen sind. Da die vorhandenen Räumlichkeiten aus allen Nähten platzten, wurde die RehaWe 2009/2010 durch einen Erweiterungsbau ergänzt.
Geschützte Räume
Das vom Architekturbüro Mietusch & Partner konzipierte Gebäude erfüllt einerseits alle Anforderungen eines funktionalen Produktions- und Werkstattbaus, andererseits wurde großer Wert auf eine harmonische Gestaltung verschiedener abgegrenzter Erholungsareale gelegt. Zu diesem Zweck gestalteten die Planer die Dachflächen als räumlich getrennte Einheiten unterschiedlicher Größe. Die Dachterrassen liegen entweder sichtgeschützt zwischen einzelnen Gebäudeteilen oder werden durch architektonisch gestaltete Wandelemente abgegrenzt. Die Flächen über den Werkstätten sind komplett als Gründacher angelegt, ein Stück Lebenshilfe für die durch den Bau verloren gegangene Natur.
Dauerhafte Abdichtung gibt Sicherheit
Die Entscheidung pro Gründach bringt viele Vorteile mit sich. Es ist nicht allein schön anzuschauen. Ökologisch betrachtet haben Gründächer auch einen hohen Nutzwert, indem sie u. a. die Luftfeuchtigkeit regulieren, Sauerstoff produzieren, Staub binden und Regenwasser speichern. Eine der ganz wesentlichen Voraussetzungen für ein begrüntes Dach, dessen Anblick viele Jahre Freude bereitet, ist eine dauerhaft funktionssichere Abdichtung, auf die Verlass ist. Die Architekten entschieden sich aufgrund der Dachstruktur, eine Flüssigabdichtung auszuschreiben.
Ausschlaggebend hierfür waren
- die Anschlüsse an die Attiken und aufgehenden Bauteile, die mehrere Hundert laufende Meter ausmachten,
- die unterschiedlichen Untergründe u. a. Metall, Bitumen und Kunststoff,
- die hohe Zahl an kleinen Lichtkuppeln, Lüftungselementen und anderen Detailanbindungen. Diese werden mit KEMPEROL ohne Einsatz von Formteilen direkt in die lächenabdichtung eingebunden.
Da Flüssigabdichtungen vollflächig auf dem Untergrund haften, besteht keine Gefahr von unterläufig eindringender Feuchtigkeit. Auch das Thema Brandgefahr und Schäden an Kunststoffelementen kann bei der kalten Verarbeitung außer Acht gelassen werden.
FLL- und DIN geprüft
Die Helmut Amschler Flachdachbau GmbH, ein erfahrener KEMPEROL-Partner, gewann die Ausschreibung und entschied sich, die insgesamt 1.300 m2 mit dem geruchsneutralen KEMPEROL 2K-PUR auszuführen. Passend zum Gründach erfüllt die nachhaltige Abdichtung auch ökologische Ansprüche und kommt ohne Lösemittel aus. Gut 80 % der eingesetzten Polyole (Harze) werden aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. KEMPEROL 2K-PUR ist wurzelfest nach DIN 4062 für Begrünungen und nach FLL-Richtlinien geprüft. Für Dachdeckermeister Detlef Amschler kam bei der Materialwahl noch ein wirtschaftlicher Vorteil ins Spiel: „Diese Flüssigabdichtung wird auf nicht saugenden Untergründen direkt ohne zusätzliche Grundierung aufgetragen. Deshalb haben wir geringere Materialkosten und sparen Arbeitszeit.“