Die Prismenkuppel im Olympiapark Berlin
Die Prismenkuppel im Haus des Deutschen Sports stellt ein bedeutendes architektonisches Merkmal des Berliner Olympiaparks dar. Errichtet im Jahr 1936 von Werner March, überzeugt die Konstruktion durch ihre freitragende Stahlbetonkuppel und die darüberliegende Lichtkuppel mit insgesamt 3 400 prismatischen Glaselementen.
Im Verlauf ihrer Geschichte wurde die Kuppel vielfältig genutzt – unter anderem für olympische Fechtwettkämpfe und Fernsehproduktionen sowie für diverse Sport- und Kulturveranstaltungen. Seit 2015 fungiert sie als Bundesstützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik.
Sanierung 2025:
Im Rahmen der aktuellen denkmalgerechten und energetischen Sanierung wird die Betonschale instandgesetzt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Restaurierung der Prismenkuppel: Die ursprüngliche Abdichtung ist eine vliesarmierte, lichthärtende Polyesterharzabdichtung der frühen 90er Jahre aus dem Hause KEMPER SYSTEM, die auch heute noch intakt ist und die Aufgabe einer sicheren Abdichtung erfüllt.
Durch diese Abdichtung der kompletten Kuppel und der Glasbausteine entstand ein gelblich-trüber Lichteinfall im Innenraum. Dies wollte man ändern und die Glasaugen wieder zum Leuchten bringen.
Die Idee war, die intakte Abdichtung der Kuppel zu belassen, lediglich die Glaslinsen einzeln auszuschneiden und anschließend die komplette Kuppel transparent zu beschichten.
Der Komplettabriss der Altabdichtung wäre mit einem hohen Kostenaufwand verbunden gewesen. Man entschied sich somit für eine wirtschaftliche und technisch gute Lösung.
Seit August 2025 erfolgt die fachgerechte Entfernung der alten Beschichtung von jeder einzelnen Glaslinse; anschließend werden die Gläser transparent mit COETRANS neu beschichtet, um die ursprüngliche Lichtwirkung wiederherzustellen.
Das ausführende KEMPEROL-Fachunternehmen, Poburski Dachtechnik Ost GmbH aus Berlin, entwickelte eine eigene Schneideschablone zur Entfernung der Altabdichtung auf den Glaslinsen.
Der umliegende Beton blieb durch die intakte KEMPEROL Abdichtung geschützt, während der Betonkranz (Sockel) neu abgedichtet wurde:
Nach einer sorgfältigen Untergrundvorbereitung erfolgte zunächst die Grundierung mit KEMPERTEC EP5, gefolgt vom Abstreuen mit KEMCO NQ0408 Naturquarz, welcher wiederum als Haftbrücke für die nachfolgende Abdichtung dient. Nach dem Entfernen des überschüssigen Sandes begann die Abdichtung mithilfe von KEMPEROL 2K-PUR und einer Vliesarmierung aus KEMPEROL 165 Vlies.
Die Vliesarmierung ist ein zentraler Bestandteil der Flüssigabdichtung, da sie die mechanische Stabilität, Rissüberbrückung und Langlebigkeit des Systems maßgeblich unterstützt. Diese Verstärkungsschicht nimmt Bewegungen des Untergrunds, beispielsweise infolge von Setzungen oder Temperaturschwankungen, auf und ermöglicht die Überbrückung von Rissen, ohne die Abdichtung zu beschädigen. Durch die Armierung wird in jedem Bereich der Abdichtung eine gleichmäßige Schichtstärke sichergestellt.
Durch die umfassende Sanierung der Prismenkuppel und die transparente, dauerhafte Beschichtung der Glaslinsen wird eine eindrucksvolle natürliche Beleuchtung des Innenraums erzielt.





